Unsere Vereinsgeschichte

Arabische Pferde im Saarland? Diese Frage stellt sich heute wohl kaum noch ein Pferdefreund in der Region. Denn arabische Pferde sind im Saarland nichts Ungewöhnliches mehr. Zwar stellen sie verglichen mit der Anzahl anderer Pferderassen immer noch eine kleine Rarität dar, aber die ehemals "Exoten" innerhalb der Züchter- und Reiterszene haben sich ihren Stammplatz in allen Reitsportarten fest erobert. Ihre hervorragenden Eigenschaften wie Ausdauer, Härte, Intelligenz und Menschenbezogenheit machen sie zu beliebten Partnern in Freizeit- und Turnierreiterei.

Das dies so ist, verdankt sich in der Region nicht etwa nur einem allgemeinen Trend, sondern ist auch ganz wesentlich der Verdienst unseres Vereins, des "Vereins der Freunde und Züchter arabischer Pferde im Saarland e.V.", der mit Stolz auf ein über 20-jähriges Bestehen zurückblicken kann.

Wie alles begann

Bis Ende der 70er Jahre gab es nur vereinzelt Arabische Pferde im Saarland. Die wenigen Züchter kannten sich untereinander kaum, züchteten mehr oder weniger für sich und waren gezwungen, mit ihrer Nachzucht zur Eintragung in benachbarte Bundesländer auszuweichen.

Auf Betreiben einer kleinen, passionierten Züchtergruppe wurde 1980 zum ersten Mal ein gemeinsamer saarländischer Musterungstermin auf dem Gestüt Charon in Düren organisiert. Weitere zentrale Musterungstermine folgten und dabei auch andere Araberzüchter für die Sache gewonnen.

Auch in der Öffentlichkeit begann man nun, von den Arabischen Pferden Notiz zu nehmen, und die Züchter beschlossen im Jahre 1983 das Mustern und Brennen von Fohlen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Diese erste öffentliche Veranstaltung mit kleinen Reitvorführungen und Präsentationen Arabischer Pferde an der Hand wurde zu einem unerwarteten Erfolg. Das Publikum konnte sich der Faszination dieser Pferderasse nicht entziehen. Die Idee einer Showveranstaltung mit dem Namen "Tag des Arabischen Pferdes" war geboren und etablierte sich innerhalb weniger Jahre als ein hippologisches Großereignis mit hohem Bekanntheitsgrad weit über die saarländischen Grenzen hinaus.

Der Verein

Der Kreis von Züchtern, Reitern und Liebhabern Arabischer Pferde wurde zusehends größer, bis schließlich 1986 der Verein der "Freunde und Züchter Arabischer Pferde im Saarland e.V." aus der Taufe gehoben wurde.

Noch im gleichen Jahr wurde beschlossen, den "Tag des Arabischen Pferdes" erstmals als zweitägige Veranstaltung durchzuführen. Die Resonanz in der Bevölkerung war riesig und die frischgebackenen Vereinsmitglieder waren durch diesen Erfolg hoch motiviert.

Es gab aber auch eine andere Seite. Man hatte gemerkt, dass eine solche Veranstaltung fast ein Jahr Vorbereitung erfordert. Zwangsläufig ergab sich daraus: So etwas kann ein kleiner Verein unmöglich jedes Jahr auf die Beine stellen, ohne die Mitglieder zu überfordern. Die Belastung für alle Beteiligten wäre viel zu groß.

In den nächsten Jahren gab es daher auch kleinere Veranstaltungen, die aber ebenfalls "Tag des Arabischen Pferdes" genannt wurden. Da sich aber mit der Zeit in der Bevölkerung bestimmte Erwartungen an den "Tag des Arabischen Pferdes" knüpften, änderte man im Jahr 1992 dieses Konzept. Der Name Tag des Arabischen Pferdes" blieb der Gala-Schau in der Lebacher Reithalle vorbehalten, die mit dem 10. und 11. "Tag des Arabischen Pferdes" ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte.

Noch etwas Neues ließ sich der rührige Verein im gleichen Jahr einfallen: die Sternritte. Damit sollte erreicht werden, Reiter bzw. Pferdeleute mit Pferden aller möglichen Rassen anzusprechen und das Arabische Pferd auch im Freizeitsport weiter bekannt zu machen. Schon die erste dieser Veranstaltungen wurde zu einem durchschlagenden Erfolg und so wurden die Sternritte, verbunden mit einem Sommerfest mit Volksfestcharakter das zweite "Standbein" des Vereins.

In den folgenden Jahren hatte es der Verein aber auch nicht immer leicht. Mehr oder minder erfolgreiche Konkurrenzunternehmen entstanden und verschwanden z.T. auch wieder. Denn je größer der Kreis der Araberliebhaber wurde, desto mehr Interessengruppen verselbständigten sich natürlich aus der "Bewegung" heraus. Doch die engagierte Vorstandsmannschaft ließ sich, unterstützt durch einen "harten Kern" von Mitgliedern, nicht entmutigen. Und sie waren erfolgreich: Den Verein "Freunde und Züchter Arabischer Pferde im Saarland e.V." gibt es immer noch.

Das rege Vereinsleben bestand und besteht nach wie vor natürlich nicht nur aus einer jährlichen Großveranstaltung. Über das ganze Jahr verteilt gibt es Fachvorträge zu Pferdehaltung, Zucht, Recht, Krankheiten etc., sowie Vereinsritte in die verschiedenen Gegenden des Saarlandes und seiner benachbarten Regionen.

Selbstverständlich trifft man sich auch bei diversen Vereinsfesten wie der alljährlichen Weihnachtsfeier, den Grillabenden sowie dem beliebten Familienfest im Sommer auf der "Ranch" eines Mitglieds. Als Highlights gelten auch die Vereinsfahrten zu Arabergestüten, Pferdemessen usw.. Schwärmereien ruft auch heute noch die unvergessene viertägige Fahrt nach Österreich-Ungarn hervor, die das Lipizzaner-Gestüt in Piber, das Araber-Gestüt in Babolna und die Wiener Hofreitschule zum Ziel hatte. Bei seinen jährlichen Großveranstaltungen arbeitete der Verein sehr oft mit dem Zuchtverband für arabische Pferde (VZAP) zusammen und integrierte das Mustern von Fohlen und Stuten in seine Veranstaltung. In den Jahren, in denen das nicht möglich war, bot er den Züchtern oder Besitzern Arabischer Pferde im Rahmen einer "Präsentation" die Gelegenheit, ihre Pferde einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Dem "Verein der Freunde und Züchter arabischer Pferde im Saarland e.V." liegt ein umfassendes Konzept zugrunde. Seine Gründer waren sowohl Züchter, Besitzer als auch Reiter, die die Liebe zum Arabischen Pferd einte. Und so versteht er sich auch heute noch: offen für alle, die sich aus den verschiedensten Motiven heraus für die edelste und älteste Pferderasse der Welt begeistern bzw. begeistern lassen wollen. Der Besitz eines arabischen Pferdes ist dabei weder Pflicht noch Grundvoraussetzung. Denn Hauptanliegen des Vereins ist es, Schönheit und Faszination dieser Rasse allen Interessierten in lockerer, freundschaftlich-harmonischer Vereinsatmosphäre zu vermitteln.